01.11.2014

Auf dem Brocken...

...gab's vor der Wende so einiges an Abhöranlagen. Internet war da noch uninteressant... Funkverbindungen waren im Fokus der dort arbeitenden "Techniker"...  Da schlummert noch viel an Geschichte - gerade interessant in der Nach-Snowden-Zeit...

Plug-Computing - SheevaPlug mit Debian

Neben den Raspberries und der NSLU2 haben sich nun auch zwei SheevaPlug-Computer im Waschhaus (tm) eingefunden.

Ich wollte mir schon vor einiger Zeit diese Kisten näher ansehen - bei Preisen um die 90€ für ein sogenanntes Developer-Kit habe ich es mir allerdings immer wieder verkniffen.

Auf der EBucht konnte ich in den letzten Wochen zwei dieser Exemplare preiswert erstehen - passt ja auch zu meiner Philosophie, zwei Exemplare von irgendwas zu besorgen - wenn's einmal schief geht und man einen Briefbeschwerer produziert beim Experimentieren ("bricken"), kann man es gleich darauf noch einmal "richtig" machen... :).

Der kleine Port neben dem Kartenschlitz ist der Debug-Port - also quasi eine per USB-Stecker herausgeführte serielle Schnittstelle. Mit minicom kann man dann über ttyUSB0 eine Connection mit 115Kbit/s aufbauen und in dem Basis-Tool rumspielen. Im NAND ist eine Boot-Hilfe für Linux enthalten - ein alter Bekannter: U-Boot.

Leider ist die U-Boot Version von 2009 etwas veraltet, weswegen anhand dieser Anleitung zunächst eine neue Version installiert werden sollte. Ich empfehle dabei die Vorgehensweise mit dem tftp-Server zu verwenden. Dieses Rumgefummel mit dem FAT16-formatieren USB-Stick habe ich nach ca. 20 Minuten entnervt aufgegeben. Außerdem kann man immer einen tftp-Server im Embedded-Bereich brauchen. Wie man einen unter Ubuntu oder Debian aufsetzt, findet man u.a. hier.

Die Installation von Debian kann dann auch über den tftp-Server laufen - also eh eine gute Idee :).

Ich habe für beide Plug-Computer je eine 4GB SD-Karte benutzt. Es sind nach der Basis-Installation je noch ca. 2.5GB frei. Zur Not kann man ja - je nach Anwendung - immer noch nen Stick opfern...

Da ich mit diesem Blog-Eintrag das Rad nicht neu erfinden möchte, hier der Verweis auf eine Site, die wirklich alles beinhaltet, um die Plug-Computer unter Debian ans Laufen zu kriegen:

Martin Michlmayer und Debian auf Kirkwood-Devices: http://www.cyrius.com/debian/kirkwood/

Ich danke allen Bloggern für die tollen Infos! Setup von "debplug01" und "debplug02" hat nach Euren Anleitungen jeweils ca. 1:20h gedauert.

HNF ist immer einen Besuch wert...

So, nach Jahren des Vorbeifahrens war's im Oktober soweit: mein erster Besuch im Heinz-Nixdorf-Forum - dem - nach eigenem Bekunden - größten Computer-Museum der Welt.

Ich habe wirklich eine sehr schöne Ausstellung dort erlebt. Es waren auch einige Bekannte da - wie diese 8820 (ich hatte mal zwei von den Biestern - braucht jemand noch Ersatzteile?), diverse Ataris und Rechenmaschinen...

Highlights für mich waren die funktionstüchtige Telefonvermittlungsstelle, die beiden Crays, das "DDR-Rechenzentrum" und das wunderschöne Fairlight-Synthesizer-System, welches im Bereich "digitale Musik" ausgestellt wurde.

Okay - es fehlen einige "Milestones", die ich für wichtig halten würde... Die pdp11-Reihe, die VAXen, eine Lilith oder eine Ceres und die Maschinen von NeXT Computing... Aber das hat eben damit zutun, dass ich dieses Kisten besonders gerne mag.

Leute fahrt nach Paderborn - es lohnt sich!